Landtagsabgeordneter Josef Neumann auf Stippvisite

Am 24. Juni besuchte Landtagsabgeordneter Josef Neumann (SPD) den Holzenergiehof der GESA, um sich über Arbeitsplätze zu informieren, die im Rahmen des „Teilhabechancengesetzes“ geschaffen wurden. Die Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit ist ein gesellschaftlich wichtiges Thema, dessen Diskussion häufig durch Statistiken und abstrakte Zahlen dominiert wird. Umso wichtiger ist es, sich „in der Praxis“ selbst ein Bild zu machen.

Die Einführung des neuen Maßnahmenpakets „Teilhabe am Arbeitsmarkt“(§ 16i SGB II) zielt auf „sehr arbeitsmarktferne Personen“. Das umfasst Menschen, die seit sechs oder mehr Jahren Grundsicherungsleistungen beziehen und in diesem Zeitraum nicht oder nur sehr kurz erwerbsfähig waren. Gefördert werden sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, bei kommunalen Unternehmen und bei sozialen Trägern. Dabei erhält der Arbeitgeber Lohnkostenzuschüsse für bis zu fünf Jahre: In den ersten beiden Jahren des Arbeits-verhältnisses beträgt der Zuschuss bei gewerblichen Stellen 100 Prozent, anschließend sinkt die Bezuschussung schrittweise bis auf 70 Prozent im fünften Jahr. Bei Stellen im kommunalen Interesse beträgt die Bezuschussung über die gesamte Förderdauer bis zu 100 Prozent. Auch im Unternehmensverbund der GESA sind auf diesem Wege neue Arbeitsplätze entstanden.

Einen dieser Arbeitsplätze bekleidet Martin Vetter. Der gelernte Industriekaufmann und Verpackungsmittelmechaniker geriet nach einigen Schicksalsschlägen in die Langzeitarbeitslosigkeit. Erst kam eine Unternehmenspleite, dann ein Bandscheibenvorfall. Bei der GESA war Vetter zunächst im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit im Holzenergiehof beschäftigt. Dort machte er den Kettensägenschein und wurde schnell als Anleiter für andere Teilnehmer eingesetzt. Die Beschäftigung über § 16i als Produktionshelfer ist dabei der nächste, konsequente Schritt in Richtung erster Arbeitsmarkt. „Der Arbeitsvertrag über § 16i bedeutet für mich Sicherheit für mindestens fünf Jahre. Damit bin ich erstmal auf der sicheren Seite. Das ist mir auch in Anbetracht meines Alters wichtig“, resümiert Vetter. „Die Mitarbeiter sind in der freien Wirtschaft angekommen. Mit allen Rechten und Pflichten. Das spiegelt sich auch in der hohen Motivation der Arbeitnehmer wider, die eine hohe Identifikation mit ihrer Arbeit besitzen.“, so Ulrich Gensch, Geschäftsführer der GESA.

Doch das neue Gesetz besitzt auch Kritikpunkte. Ulrich Gensch fasst zusammen: „Obwohl es sich um sozialversicherungspflichte Beschäftigungen handelt, zahlen die über § 16i beschäftigten Mitarbeiter nicht in die Arbeitslosenversicherung ein – dieses letzte Puzzlestück zur Gleichstellung mit ‚regulären‘ Mitarbeitern wurde bei der Umsetzung ausgespart. Auch das sogenannte Subsidiaritätsprinzip wird nicht vollständig beachtet. Nach dem Subsidiaritätsprinzip soll eine staatliche Aufgabe soweit wie möglich durch die soziale Trägerlandschaft wahrgenommen werden. Konkret betrifft das in diesem Fall die begleitenden Coachings der über § 16i beschäftigten Mitarbeiter, die nicht durch soziale Träger, sondern durch das jeweilige Jobcenter selbst durchgeführt werden.“

Martin Vetter, Produktionshelfer am Holzenergiehof der GESA, bei der Arbeit

POWER – Beratung für alleinerziehende oder nicht erwerbstätige Mütter

„Wie kann meine Zukunft aussehen?“, „Wie entwickle ich eine Perspektive? „Wie finde ich einen Job?“: Fragen dieser Art beschäftigen Mütter und Kinder, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden oder mit anderen Hindernissen zu kämpfen haben. Mit POWER startet ein neues Projekt der GESA, das in schwierigen Phasen Unterstützung und Beratung bietet.

Mitarbeiterinnen der GESA helfen alleinerziehenden oder nicht erwerbstätigen Müttern direkt vor Ort im Quartier Oberbarmen / Wichlinghausen: Von der persönlichen Berufsberatung über Informationen zu Beratungs- und Qualifizierungsangeboten bis hin zur Stärkung des Selbstmanagements – erfahrene Mitarbeiterinnen stehen in allen Bereichen mit Rat und Tat zur Seite. Um den Müttern eine große Flexibilität bieten zu können, sind die pädagogischen Fachkräfte nicht nur am Standort Gennebrecker Str. 21 anzutreffen, sondern zusätzlich mit dem Beratungsbus im Quartier unterwegs.

Dreh- und Angelpunkt der Erwerbsfähigkeit der Mütter ist die gesicherte Kinderbetreuung. Auch hierbei unterstützen die Mitarbeiterinnen der GESA. Darüber hinaus zählt zu den Zielen des Projekts die Schulung der Mütter zu Quartierslotsinnen. Es werden Fähigkeiten vermittelt, um das erlangte Wissen als Lotsin auch ans Umfeld weitergeben zu können. Das schafft Motivation, festigt das Wissen und erhöht das Selbstwertgefühl.

Ergänzt wird das Projekt durch Resilienz- und Zukunftsworkshops für den Nachwuchs der Mütter. Auf diese Weise wird das Selbstwirksamkeitsempfinden der Kinder und Jugendlichen gestärkt und Perspektiven im Übergang zur Ausbildung oder ins Studium vermittelt.

Alle Angebote von POWER sind kostenlos, unkompliziert und freiwillig.

Das Projekt erhält finanzielle Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und des europäischen Sozialfonds. Es wird gemeinsam mit dem Jobcenter Wuppertal durchgeführt.

Mehr Informationen und Kontaktdaten unter POWER

KAoA-Schüler*innen verschenken Tritthocker

Im Rahmen des Projektes KAoA – Kein Abschluss ohne Anschluss – haben Schüler*innen der Jahrgangsstufen 9 und 10 verschiedener Schulen aus Wuppertal in einer dreitägigen Berufsfelderkundung im Bereich ‘Holz’ Tritthocker angefertigt. Die Tritthocker im nautischen Design schenkten die Schüler*innen am 31.01.2018 dem Wuppertaler Zoo. Sie dienen dazu, dass auch die kleinen Besucher des Zoos einen neugierigen Blick in die Aquarien werfen können.

Mehr zu KAoA hier: KAoA