Verantwortung leben, Perspektiven schaffen
40 Jahre GESA
40 Jahre gelebte Verantwortung: Aus einer kleinen Gefährdetenhilfe wurde ein Netzwerk der Hoffnung, das täglich Perspektiven schafft. Begleiten Sie uns auf eine Reise durch vier Jahrzehnte Engagement – für die Menschen, für die Stadt und für eine Zukunft voller Chancen.
Von der Gefährdetenhilfe zum Netzwerk der Hoffnung (1985 – 2025)
Am 23. Mai hat die GESA Gruppe 40-jähriges Jubiläum gefeiert – mit über 120 Personen im eigenen Aus- und Weiterbildungszentrum am Standort Gennebrecker Straße.
Im Jahr 2025 blickt die GESA auf 40 Jahre gelebte Verantwortung, Engagement und konkrete Hilfe zurück. Seit 1985 verfolgt sie den diakonischen Gedanken, Menschen zu stärken, ihnen Perspektiven zu eröffnen und Teilhabe zu ermöglichen – sie so anzunehmen, wie sie sind.
1985 wurde aus einem Impuls des sozialen Gewissens ein Projekt geboren, das sich seither zu einem unverzichtbaren Bestandteil der sozialen Landschaft Wuppertals und darüber hinaus entwickelt hat.
Was damals als Gefährdetenhilfe Wuppertal e.V. begann, ist heute ein weit verzweigtes Netzwerk von Initiativen, Projekten und Tochterunternehmen – unter dem Dach der GESA Stiftung.

Stimmen aus der Stadtgesellschaft
Innovation zum Anfassen
Worte des Geschäftsführers
Menschen stärken: Arbeitsmarkt, Wohnen, Beratung
Mit der GESA, Grüntal, Ventura, Reditus und der GESA Akademie wurden Strukturen geschaffen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen: Ob bei der Arbeitsmarktintegration, in der Wohnraumvermittlung, der Qualifizierung oder in der konkreten psychosozialen Beratung. Jede dieser Einrichtungen trägt dazu bei, dass Menschen wieder Hoffnung schöpfen – durch Bildung, durch Arbeit, durch Zuwendung.
Für die Menschen. Für die Stadt
Über vier Jahrzehnte haben sich politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich viele Rahmenbedingungen verändert. Doch eines ist geblieben: das unermüdliche Engagement für mehr Chancengerechtigkeit und soziale Teilhabe in Wuppertal und darüber hinaus. Unter dem Motto „Für die Menschen. Für die Stadt.“
Was wir gemeinsam erreicht haben
In 40 Jahren wurden Tausende Menschen begleitet, qualifiziert, integriert – aber nicht nur das: Auch Arbeitsplätze wurden geschaffen, Stadtteile gestärkt, Hoffnung gesät.
Projekte, die Brücken bauen
Die Projekte wie der Recyclinghof, das Beratungscafé „Hier & Da“, Integrations- und Sprachkurse, das Werkstattjahr NRW und zahlreiche Angebote zeigen eindrucksvoll, wie wir Brücken bauen – zwischen Herkunft und Zukunft, zwischen Scheitern und Neuanfang.
Und hinter all dem stehen Menschen, die Kolleginnen und Kollegen, die mit Herz, mit Sachverstand und mit einem unerschütterlichen Glauben an Veränderung jeden Tag Großes leisten.
Fotos der Veranstaltung
Jubiläumsfeier: Stimmen aus der Stadtgesellschaft
Das Jubiläum war für viele nicht nur Anlass zum Feiern, sondern auch zum Innehalten und Danke sagen. Im Rahmen der Feier kamen auch langjährige Weggefährt*innen zu Wort – darunter Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, die Vorstandsvorsitzende des Jobcenters Kristin Degener, die Beigeordnete Annette Berg, der Geschäftsführer der AWG Sascha Grabowsky sowie GESA-Gründungsmitglied Marlies Fösges und der ehemalige Geschäftsführer und aktueller Vorstandsvorsitzende der GESA Stiftung Ulrich Gensch. Ihre wertschätzenden Beiträge machten deutlich, wie fest die Arbeit von GESA in der Stadtgesellschaft verankert ist.
Annette Berg | Beigeordnete der Stadt Wuppertal für die Bereiche Soziales, Schule, Jugend und Integration
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitarbeitende der GESA Gruppe,
als Beigeordnete der Stadt Wuppertal für die Bereiche Soziales, Schule, Jugend und Integration spreche ich meine Hochachtung für Ihren Einsatz in den letzten 40 Jahren aus und gratuliere Ihnen ganz herzlich zu Ihrem Jubiläum. Zu einem solchen Anlass wird gerne auf die zurückliegenden Jahre und Ereignisse geschaut. Am wichtigsten sind vor allem die Menschen, die die GESA zu dem gemacht haben, was sie heute ist: eine lebendige Gemeinschaft, getragen von Engagement, Herzblut und Zusammenhalt, aber auch von Professionalität und Qualität in der sozialen Arbeit.
Die GESA nimmt sich den gesellschaftlichen Herausforderungen für die unterschiedlichen leider benachteiligten Menschen an und arbeiten im Stadtgebiet vernetzt mit allen Akteurinnen und Akteuren – auch der Stadt Wuppertal – eng, innovativ und lösungsorientiert zusammen. Ihre Arbeit ist getragen von der Umsetzung der gesellschaftlichen Inklusions- und Integrationsstrategien.
Im Bereich „Soziales“ liegen Ihre Schwerpunkte bei der Beratung, dem Fallmanagement für Menschen mit psychischen Erkrankungen, der Gefährdetenhilfe und der Unterstützung von Menschen mit Behinderung.
Ihr Engagement in den Bereichen „Schule“ und „Jugend“ beschäftigt sich im Schwerpunkt um den Übergang „Schule – Beruf“. Ein Thema, dass mir sehr am Herzen liegt und vielen jungen Menschen den Einstieg in das Berufsleben ermöglicht.
Integration ist eine bedeutende gesellschaftliche Aufgabe, der Sie sich ebenfalls mit zahlreichen Projekten widmen. Auch hier bieten Sie vielen jungen Menschen in unserer Stadt Chancen mit guten Zukunftsperspektiven.
Was vor 40 Jahren durch ein Engagement von einigen Sozialarbeitenden begann, ist inzwischen ein weit verzweigtes soziales Unternehmen, das sich immer wieder neu den aktuellen Herausforderungen im Sinne der bunten und vielfältigen Gesellschaft unserer Stadt stellt. Ich persönlich freue mich auf die gemeinsame Gestaltung eines sozialen Miteinanders und wünsche der GESA und den mit ihr verbundenen Menschen alles Gute.
Herzlichst Ihre
Annette Berg
Kristin Degener | Vorstandsvorsitzende Jobcenter Wuppertal AöR
GESA – enge Weggefährtin der Jobcenter Wuppertal AöR
Gesellschaft für Entsorgung, Sanierung und Ausbildung – das verbirgt sich hinter dem Namen GESA – doch GESA bedeutet für uns noch so viel mehr. Zur Erfüllung unseres Auftrages, Menschen am gesellschaftlichen Leben und an Arbeit teilhaben zu lassen, sind wir nicht nur dankbar, dass wir uns in der Zusammenarbeit seit jeher auf die GESA verlassen konnten. Wir haben in ihr auch eine unverzichtbare Partnerin gefunden.
Menschen in extrem schwierigen Lebenslagen eine Perspektive für ein besseres Leben zu geben, das war der Gründungsgedanke der GESA. Waren es anfangs vor allem straffällige und suchtgefährdete Menschen, die im Fokus standen, so hat sich die GESA in den letzten Jahrzehnten zunehmend allen Personengruppen geöffnet, die von Ausgrenzung bedroht oder benachteiligt sind – und zwar unabhängig von Herkunft, Konfession oder persönlicher Lebensgeschichte. Dabei lebt die GESA eine Kultur des Miteinanders und hat stets das Wohl der Gemeinschaft im Blick.
Und so ist sie in 40 Jahren – auch für die Jobcenter Kunden*innen – eine Meisterin im Auffangen von Menschen in Not geworden. Sie ist eine Expertin der Qualifizierung und Weiterbildung und eine Kennerin dieser Stadt, der viele ihrer Maßnahmen zugutekommen und Wuppertal täglich besser machen. Zum Beispiel mithilfe des Projekts „Sauberes Wupperufer“, mit den außerbetrieblichen Ausbildungsstätten der GESA und natürlich mit ihrem Recyclinghof – Wuppertals klimaneutralem Betrieb zur Entsorgung und Wiederaufbereitung elektrischer Geräte. Pro Jahr werden hier 2,5 Tonnen Elektroschrott von Menschen in Arbeitsgelegenheiten (AGH) demontiert, aufbereitet und an finanziell benachteiligte Bürger*innen weitergegeben. Hier haben bis zu 100 Personen pro Jahr eine geförderte Beschäftigung und Perspektive gefunden.
Das Projekt ist ein Paradebeispiel für den sozialen Gedanken der gemeinnützigen Gesellschaft: Arbeitslose Menschen bekommen eine sinnstiftende Tätigkeit, die der Umwelt, der Stadt und anderen Menschen in prekären Verhältnissen zugutekommt. Diese Werte verbinden uns mit der GESA seit vielen Jahren und werden uns auch über die kommenden 40 Jahre hinaus weiter begleiten.
Dr. Sabine Federmann | Diakoniedirektorin
Wuppertal ist sozial-diakonisch! In kaum einer anderen Stadt gibt es so viele diakonische Unternehmen, so viel unterschiedlichstes diakonisches Engagement wie in Wuppertal.
Die GESA ist seit 40 Jahren eines der großen Aushängeschilder dieses diakonischen Engagements: gegründet von hoch motivierten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, um straffällig gewordenen Menschen durch Arbeit und Ausbildung die Rückkehr in die Gesellschaft zu ermöglichen, hat sich die GESA kontinuierlich weiter entwickelt. Zuwendung, Nächstenliebe und die Unterstützung von Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, sind und waren dabei die zentralen Motive, für alles, was die GESA tut. So ist im Laufe der Jahrzehnte ein diakonisches Unternehmen gewachsen, das heute aus Wuppertal nicht mehr weg zu denken ist.
Wir können in Wuppertal sehr stolz sein auf das, was wir diakonisch auf den Weg bringen: für die Stadt und ihre Menschen.
Die sozialen Verwerfungen, die wir in unserer Gesellschaft zunehmend erleben machen engagiertes diakonisches Handeln für unsere gemeinsame Zukunft dringender nötig denn je: GESA, du wirst gebraucht!
Für die vor uns liegenden Wege wünsche ich der GESA alles Gute, viel Kraft und Gottes Segen.
Herzliche Grüße, Ihre
Dr. Sabine Federmann
Ilka Federschmidt | Superintendentin Pfarrerin
Die „40“ ist biblisch betrachtet eine hoch symbolische Zahl. 40 Jahre wanderte das Volk Israel durch die Wüste auf dem Weg in den ersehnten gerechten Frieden. Wunderbare Erfahrungen und schwere Wüstenstrecken wechselten. Immer aber an der Hand Gottes. Im Wagnis mit ihm. 40 Tage in der Wüste blieb Jesus standhaft, den Weg Gottes zu wagen, der ihn an die Seite der Schwächsten führte.
40 Jahre GESA. Auch die GESA begann mit einem Wagnis, das engagierte Menschen eingegangen sind, um im Namen Jesu Christi an der Seite der sozial benachteiligten Menschen zu stehen und um ihre soziale Teilhabe zu kämpfen: Strafentlassene, „gefährdete“ Menschen. Sie gründeten die Gefährdetenhilfe.
Diese Erinnerung finde ich immens wichtig: Sie ergriffen beherzt und kompetent die Initiative und brachten aus Überzeugung und Glauben etwas in Bewegung für soziale Teilhabe. Sie warteten nicht auf den Staat, auf die großen Institutionen: Sie fingen an. Und was ist daraus geworden: ein vielfältiges Unternehmen unter dem Kronenkreuz der Diakonie, das Menschen in unterschiedlichen Situationen unterstützt, in unserer Gesellschaft Fuß zu fassen, Teilhabe zu erlangen. Mit einer bewussten Verbundenheit zur evangelischen Kirche. Dafür gehört allen Mitarbeitenden und Verantwortlichen ein großer Dank!
Inzwischen sind Inklusion und Nachhaltigkeit wichtige Anliegen in den Arbeitsfeldern. Viele Erfahrungen in den 40 Jahren waren ermutigend, hoffnungsvoll, wunderbar. Manche Strecken sind harte Wüstenstrecken, wo die Sozialpolitik mit ihren Kürzungen die Existenz gefährdet. Das sind massive Herausforderungen.
Umso wichtiger, sich an den Beginn zu erinnern: Die Initiative überzeugter Menschen bewegt vom biblischen Gedanken der sozialen Gerechtigkeit. Diakonische Arbeit unter dem Kronenkreuz muss ein Stachel im Fleisch der Gesellschaft für gerechte Teilhabe bleiben. Der GESA wünsche ich dafür von Herzen Gottes mächtigen Segen!
Ilka Federschmidt, Superintendentin
Ina Heythausen | Geschäftsführerin des Ev. Fachverbandes für berufliche und soziale Integration (FABI) der Diakonie RWL
GESA – 40 Jahre Engagement gegen Arbeitslosigkeit – aktuelle Herausforderungen
Auch in Wuppertal führte die Deindustrialisierung in den 80er Jahren zu einem rasanten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Bürgerschaftliches Engagement sowie der politische und finanzielle Einsatz der Evangelischen Kirchen in Wuppertal und im Rheinland gegen die Arbeitslosigkeit führten in der Folge zur Gründung der GESA gGmbH, unseres renommierten diakonischen Beschäftigungs- und Qualifizierungsträgers in Wuppertal.
Während sich die Angebote der GESA gGmbH zu Beginn des Strukturwandels zunächst an berufserfahrene arbeitslose Menschen richteten, stehen heute vor allem von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Menschen – häufig ohne Berufsausbildung – sowie Jugendliche mit besonderen Herausforderungen im Übergang Schule-Beruf im Fokus der Angebote der GESA gGmbH.
Neben der (Langzeit-)Arbeitslosigkeit und ihren (sozialen) Kosten gewinnt aktuell der Fachkräftemangel im Kontext des demografischen Wandels an politischer Bedeutung, das verstärkt derzeit die institutionellen Ordnungsprinzipien von Erwerbsarbeit und damit die Frage, unter welchen Bedingungen Langzeitarbeitslose mit multiplen Problemlagen auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen können sowie welchen Beitrag Beschäftigungs- und Qualifizierungsträger wie die GESA gGmbH leisten können.
Die meisten Langzeitarbeitslosen weisen mehrere „Vermittlungshemmnisse“ wie Alter, geringe Qualifikation, Sprachdefizite und gesundheitliche Einschränkungen auf, die die Wahrscheinlichkeit einer Arbeitsaufnahme massiv reduzieren. Hinzu kommen negative Bildungserfahrungen oder andere biografische Erlebnisse, die eine Arbeitsmarktintegration latent und ggf. mit erheblicher Wirkung beeinflussen.
Wenig beachtet wird, dass viele Menschen im SGB II einen großen Teil ihrer Aktivitäten und Ressourcen auf die Bewältigung ihrer alltäglichen Hemmnisse verwenden müssen. Diese Belastungen führen dazu, dass arbeitsmarktrelevante Informationen seltener wahrgenommen werden und Kapazitäten fehlen, Chancen und Angebote kreativ zu nutzen. Darüber hinaus führt Arbeitslosigkeit zum Verlust von Netzwerken, die Austausch und Verständnis, aber auch Impulse für Veränderungen bieten. Ebenso fehlen in der Regel soziale Kontakte, die eine Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern würden. Dementsprechend sind Übergänge aus dem SGB II in den ersten Arbeitsmarkt eher die Ausnahme als die Regel.
Interessante Erkenntnisse liefert eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB), die die Erfolgsfaktoren für unerwartete Übergänge von Menschen mit multiplen Problemlagen in Arbeit näher untersucht hat:
- Dabei bestätigte sich, dass intensive Beziehungsarbeit und tragfähige soziale Bindungen die Basis für eine Arbeitsmarktorientierung bilden müssen.
- Klassische Bewerbungen, d.h. das Versenden von Bewerbungsschreiben und Lebenslauf, sind nachweislich wesentlich seltener erfolgreich als ein niedrigschwelliger informeller Zugang zu Arbeitgeber*innen. Dementsprechend sollte die obligatorische Forderung der Jobcenter „Bewerbungen schreiben“ als Nachweis aktiver Arbeitssuche in Frage gestellt werden, da sie häufig als systemische Diskriminierung wirkt. Informelle Bewerbungssituationen sind hingegen bei geringer formaler Qualifikation von großer Bedeutung, da sie die Möglichkeit bieten, informelle und soziale Kompetenzen unter Beweis zu stellen.
- Die meisten Übergänge gelingen in spezifischen „Nischen“ von Tätigkeits- und Arbeitsfeldern ausschließlich in Klein- und Mittelbetrieben (KMU) aufgrund des niedrigschwelligen Zugangs zu Entscheidungsträgern. Personen mit multiplen Problemlagen haben in den Konkurrenzsituationen formaler Personalprozesse in der Regel keine Chance. In KMU können Tätigkeiten ggf. auch ausgehandelt und Überforderungen so vermieden werden.
- Auch die Unterstützung durch Dritte, z.B. durch bereits im Unternehmen tätige Familienangehörige, aber auch durch engagierte qualifizierte Vermittlungsfachkräfte spielt eine Rolle, um „Vertrauensdefizite“ auszugleichen.
- Qualifizierungsmaßnahmen sind hilfreich für die Integration in Arbeit, müssen aber zeitlich und inhaltlich besser an die Lebenssituation der Betroffenen angepasst werden, da sie sonst Widerstände und Überforderung auslösen können.
In der Praxis hat sich ein die Selbstwirksamkeit und die Bewältigungskompetenzen förderndes Coaching bewährt, damit Menschen ihre Hilfebedürftigkeit überwinden und zu Arbeitssuchenden werden können. Geförderte Beschäftigungen, bieten einen Rahmen, in dem eigene Fähigkeiten erlebt und weiterentwickelt werden können, in dem Qualifikationen zielgruppengerecht gestaltet und nächste Schritt in Richtung „erster Arbeitsmarkt“ vorbereitet und begleitet werden können.
Subsidiäre Angebote von Beschäftigungsträgern der Wohlfahrtsverbände bieten die Chance, Menschen zu erreichen, die von den Jobcentern aufgrund eines generellen Misstrauens gegenüber staatlichen Institutionen oder aufgrund schlechter Erfahrungen nicht erreicht werden. Zum anderen bieten die Beschäftigungsangebote Raum, Selbstvertrauen aufzubauen, und durch begleitendes Coaching Entwicklungsimpulse zu setzen, fehlende Netzwerke und soziale Kontakte auszugleichen und Nischen auf dem Arbeitsmarkt zu finden.
Erwerbsarbeit und Erwerbseinkommen eröffnen unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedingungen Zugang zu materiellen Gütern und Teilhabe. Sie sichern Zeit- und Tagesstrukturen, soziale Kontakte, Status und Identität und können durch Zufriedenheit, Wertschätzung und Inklusion zur psychischen Gesundheit beitragen. Arbeitslosigkeit hingegen verstärkt die ungleiche Verteilung von Lebenschancen und befördert demokratiefeindliche Einstellungen, nicht nur bei den Betroffenen selbst. Die negative gesellschaftliche Wahrnehmung von Arbeitslosigkeit als „Faulheit“ gefährdet auch die gesellschaftliche Solidarität. Die Frage, wie Teilhabe und Integration in Arbeit gelingen kann, ist daher auch von gesellschaftlicher Bedeutung.
Für bessere Erfolge bei der Arbeitsmarktintegration von Menschen mit multiplen Problemlagen, sollten die wissenschaftlichen Erkenntnisse für gelingende Übergänge in der Praxis mehr Beachtung finden. Subsidiäre Strukturen von Beschäftigungsträgern wie der GESA gGmbH sollten für arbeitsmarktnahe Beschäftigungen – ergänzt um individuelle Qualifizierungen und ein vermittlungsorientiertes Coachings – genutzt werden. Dazu bedarf es dringend eines verlässlichen und ausreichend ausgestatteten Eingliederungstitels. Die steigende Zahl von Menschen in verfestigter Langzeitarbeitslosigkeit zeigen den Bedarf. Außerdem braucht es einen echten dauerhaften sozialen Arbeitsmarkt für diejenigen, denen der Übergang in ungeförderte Beschäftigung trotz intensiver Unterstützung nicht gelingt.
Hintergrundinformation zum Artikel:
IAB-KURZBERICHT 20/2019 – Langzeitleistungsbeziehende im SGB II: Unerwartete Übergänge in bedarfsdeckende Arbeit von Andreas Hirseland, Lukas Kerschbaumer, Ivonne Küsters und Markus Trappmann
Dissertation Lukas Kerschbaum 2023: Erwerbsintegration entgegen der Erwartung: Langzeitarbeitslose zwischen (un-)überwindbaren Hemmnissen, Handlungsfähigkeit und sozialen Unterstützungsnetzwerken
Impuls zur Fachdiskussion des Evangelischen Fachverbands für berufliche und soziale Integration im Diakonischen Werk Rheinland-Westfalen Lippe; Arbeitsgelegenheiten 2025 – neu denken
Kursbuch Selbstvermittlungscoaching – Wie man Menschen unterstützt, neue Wege in Arbeit zu gehen – Ergebnisse des Modellprojekts „Aufbau, Erprobung und Weiterentwicklung von Angebotsformen des Selbstvermittlungscoachings im SGB II” 2021
Martin Klebe | Leiter Agentur für Arbeit Wuppertal
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GESA Wuppertal,
zum 40jährigen Jubiläum der GESA Gruppe gratuliere ich Ihnen im Namen der Agentur für
Arbeit Solingen – Wuppertal ganz herzlich. Seit vielen Jahren sind wir Partner in Fragen der
beruflichen Qualifizierung und Integration. Gemeinsam haben wir es uns zur Aufgabe
gemacht, Menschen den Weg in Arbeit und Ausbildung zu ebnen, und so einen nachhaltigen
Beitrag zur Stärkung unseres heimischen Arbeitsmarktes zu leisten.
Die GESA Wuppertal steht für innovative Konzepte und herausragende Leistungen in der
Ausbildung und Wiedereingliederung. Ihre Projekte – von individuellen Trainingsmaßnahmen
bis hin zu groß angelegten Beschäftigungsprogrammen – sind Beispiel dafür, wie sozialer
Anspruch und wirtschaftliche Verantwortung Hand in Hand gehen können. Zahlreiche
Arbeitssuchende, ebenso wie viele junge Menschen, konnten dank Ihrer Hilfe neue
Perspektiven entwickeln und verwirklichen.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1985 hat sich die GESA zu einem festen Bestandteil der
sozialen Landschaft in der Region entwickelt. Ihr langjähriges Engagement in der Begleitung
und Unterstützung von Menschen mit besonderen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt
ist ein bedeutender Beitrag für mehr soziale Teilhabe.
In unserer partnerschaftlichen Zusammenarbeit schätzen wir insbesondere Ihren
lösungsorientierten Ansatz und Ihre hohe Fachkompetenz. Sie entwickeln passgenaue
Angebote für unterschiedlichste Zielgruppen, und stimmen diese eng mit den Anforderungen
des Arbeitsmarktes ab. So tragen wir gemeinsam dazu bei, Qualifikationslücken zu
schließen und Unternehmen gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung zu stellen.
Mein Dank gilt allen Beschäftigten und verantwortlichen Akteuren der GESA Wuppertal.
Ohne Ihr persönliches Engagement und Ihre Beharrlichkeit wären diese Erfolge nicht
möglich gewesen. Zugleich freue ich mich darauf, die bewährte Kooperation fortzusetzen,
und neue Impulse für erfolgreiche Übergänge in Arbeit und Ausbildung zu setzen – auch und
gerade in schwieriger gewordenen Zeiten.
Ich wünsche Ihnen ein gelungenes Festjahr, bereichernde Begegnungen und weiterhin viel
Erfolg für Ihre wichtigen Vorhaben. Möge das Jubiläum Ihnen Motivation und Inspiration für
die kommenden Aufgaben schenken!
Mit den besten Grüßen
Martin Klebe
Prof. Dr. Uwe Schneidewind | Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitarbeitende der GESA Gruppe,
zum 40. Firmenjubiläum gratuliere ich herzlich. Wir sind froh, dass wir mit der GESA ein so verlässliches Unternehmen in Wuppertal haben, das in vielen Bereichen auch geschätzter Partner der Stadt ist!
Die Zielgruppen der GESA Gruppe sind so vielfältig wie die Gesellschaft selbst. Sie nehmen die Ausbildung junger Menschen ebenso in den Blick wie die Bedürfnisse von Geflüchteten oder die Unterstützung physisch oder psychisch benachteiligter Menschen. Diese Angebote tragen zu Zielen bei, die der ganzen Stadt zugutekommen: Eine gelungene Integration, Gleichstellung, soziale Teilhabe und ein Arbeitsmarkt mit Chancen für jede und jeden.
In 40 Jahren hat die GESA gesellschaftlich turbulente Zeiten aktiv begleitet. Dazu gehören der schwierige Arbeitsmarkt der 90er Jahre, die Fluchtbewegungen oder die Corona-Krise. Auch künftig werden uns solche Herausforderungen begegnen. Es ist gut, bei ihrer Bewältigung mit der GESA um einen Partner zu wissen, der stets das eigene diakonische Leitbild im Blick behält und zugleich langfristig und innovativ denkt!
Ein Beispiel ist der Fokus auf Nachhaltigkeit, den die GESA schon mit Gründung des Recyclinghofs einnahm – bereits im Jahr 1990, als Kreislaufwirtschaft noch ein Nischenthema war! Auch mit dem neu eröffneten Second-Hand-Outlet trägt die GESA zur Schonung unserer Ressourcen bei. Zugleich bleibt man durch die Zusammenarbeit mit dem Projekt Circular Valley auf der Höhe der Zeit, wie etwa das Nachhaltigkeitszentrum mit dem Holzenergiehof zeigt.
Trotz der 40-jährigen Historie, steht bei der GESA-Gruppe also die Zukunft im Mittelpunkt. Zum einen, weil sie in eine ökologisch verträgliche Zukunft investiert. Aber auch, weil sie weiterhin vor allem die Zukunft der Menschen verbessert, denen sie berufliche Orientierung und Teilhabe ermöglicht.
All das hat eine große Bedeutung für unser Zusammenleben in Wuppertal. Dafür möchte ich mich bei allen Mitarbeitenden herzlich bedanken und wünsche ein schönes Jubiläumsjahr!
Herzlich
Uwe Schneidewind
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Innovation zum Anfassen
Im Anschluss hatten alle die Gelegenheit, die vielfältigen und innovativen Angebote der GESA näher kennenzulernen. So konnten sie beispielsweise mit VR-Brillen verschiedene virtuelle Programme erleben oder dem 3D-Drucker hautnah dabei zusehen, wie er Einkaufswagenchips mit dem GESA-Logo fertigt. Ein gemeinsamer Imbiss in stimmungsvoller und freudiger Atmosphäre bot Raum für anregende Gespräche, in Erinnerungen schwelgen und ein entspanntes Get-together.
Zum Abschluss einige persönliche Worte des
Geschäftsführers Benjamin Thunecke:
Dank des großen Engagements und der unermüdlichen Einsatzbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen hat die GESA Gruppe bedeutende Meilensteine erreicht. Ihr täglicher Einsatz, Ihre Leidenschaft und Ihr Herzblut sind die Grundlage für den Erfolg der vergangenen vier Jahrzehnte. Mit Stolz blicken wir gemeinsam auf diese Zeit voller gemeinsamer Erfolge und überstandener Herausforderungen zurück. Auf die mindestens nächsten 40 Jahre!
Ein herzliches Dankeschön an alle Gäste, die mit uns gemeinsam dieses besondere Jubiläum gefeiert haben. Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Verbundenheit!
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