TalTurnier: Junge Geflüchtete kicken gegen Betriebssportmannschaften

Am 25. Mai 2019 heißt es wieder: Anstoß zur mittlerweile fünften Auflage des TalTurniers. Acht Wuppertaler Betriebsmannschaften eifern ab 10 Uhr an der Sportanlage Oberbergische Straße gemeinsam mit dem Team TalTurnier und dem Team der GESA Stiftung um eine gute Platzierung. Im Rahmen des Projekts erhalten die jungen Geflüchteten Gelegenheiten, Kontakte in die Wuppertaler Wirtschaft zu knüpfen und ihr neues Leben in Deutschland zu gestalten.

Flüchtlinge kommen in den Kontakt mit Wuppertaler Unternehmen

Einmal wöchentlich trainieren Flüchtlinge unter professioneller Anleitung des früheren Fußballprofis und Ex-Trainer des Wuppertaler SV Thomas Richter. „Ziel ist es, die Menschen sowohl in den Alltag als auch ins Berufsleben zu integrieren. Fußball ist dafür ein ideales Medium, denn anfängliche Sprachbarrieren lassen sich im gemeinsamen Spiel wunderbar mit Händen und Füßen überbrücken“, so Richter, der auch in seiner übrigen Arbeit bei der GESA Menschen auf dem Weg in eine berufliche Beschäftigung unterstützt. Beim TalTurnier können die jungen Männer zeigen, was sie im regelmäßigen Training gelernt haben. In diesem Jahr sind unter anderem die Firmen Brose Schließsysteme, Sachsenröder, Bobotex sowie die AOK Wuppertal mit dabei.

Fünftes TalTurnier steht erneut im Zeichen der Integration

Im Mittelpunkt stehen nicht das Bolzen, sondern anspruchsvolle Trainingseinheiten, wie sie auch die echten Profis im Training durchlaufen. Ein Jobcoach ergänzt die sportlichen Aspekte des Projekts und hilft zum Beispiel bei der Suche nach Praktikumsplätzen, der Erstellung von Bewerbungsunterlagen oder der Vermittlung von Sprachkursen. „Damit schließt sich der Bogen des TalTurniers zu der allgemeinen Intention der GESA. Seit mehr als 20 Jahren gibt die GESA Menschen Arbeit und Perspektive. Beim TalTurnier verbinden wir diesen Anspruch mit einer sportlichen Komponente“, resümiert Geschäftsführer Ulrich Gensch.

BiJu: Wuppertaler Unternehmen teilen ihre Erfahrungen

Seit 2015 sind rund 566.000 Kinder und Jugendliche nach Deutschland geflüchtet, jeder fünfte davon nach Nordrhein-Westfalen. Viele haben die Reise ohne ihre Eltern auf sich genommen. Projekte wie „BiJu“ leisten einen Beitrag dazu, diese Menschen zu integrieren. Ziel ist es, den Geflüchteten in Deutschland eine Perspektive zu verschaffen. Beispiele wie Mohammad H. oder Oumar B. zeigen, dass dieser Weg manchmal kürzer ist als gedacht – wenn die notwendige „Hilfe zur Selbsthilfe“ vorhanden ist.

Fachkräfte für das Petrus-Krankenhaus und FREUND

Anfang 2017 startete das Projekt BiJu der GESA, das im Auftrag des Jugendamtes der Stadt Wuppertal durchgeführt wird. BiJu steht für „Bildungscoaching für Jugendliche mit Fluchthintergrund“ und bietet unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen Unterstützung bei der beruflichen Orientierung und auf dem Weg in eine Schul- oder Berufsausbildung. Nach zwei Jahren ziehen die ersten Wuppertaler Unternehmen ein positives Fazit: BiJu hilft dabei, dass die Ausbildung erfolgreich verläuft.

Neue Heimat im Traditionsbetrieb FREUND & CIE für Mohammad H.

BiJu - Integrationsprojekt - Cronenberger Werkzeughersteller - P. F. FREUND & CIE. GmbH
Mohammad H. in der Werkstatt des Cronenberger Werkzeugherstellers P. F. FREUND & CIE. GmbH

Bei FREUND hat der vor vier Jahren aus Afghanistan geflüchtete Mohammad H. (19) eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer aufgenommen. Er war ab dem 1. Arbeitstag aktiv ins Team eingebunden und nahm noch vor dem eigentlichen Vertragsbeginn an einem Social Day teil. Gartenarbeit in einer Kindertagesstätte: Es wurde viel auf dem Boden gekrochen und Unkraut gezupft. Mohammad war von Anfang an ins Team involviert, trotz kultureller Unterschiede. Allerdings betont René Füllbier, Fertigungsleiter bei FREUND und Mentor von Mohammad: „Der Motor war Mohammad, er hat sich von Anfang an in die Firma aktiv eingebracht – wir boten nur Hilfestellungen“.

Oumar B. (20) sammelt gute Noten im Petrus-Krankenhaus

BiJu - Integrationsprojekt - Wuppertaler Petrus-Krankenhaus
Oumar B. und Mario Löblein im Wuppertaler Petrus Krankenhaus

Auch der vor vier Jahren aus Guinea geflüchtete Oumar B. hat es geschafft. 2018 nahm er eine Ausbildung zum Krankenpfleger im Wuppertaler Petrus-Krankenhaus auf und hat die Probezeit bereits erfolgreich absolviert. Damit ging ein großer Wunsch für ihn in Erfüllung: „In Guinea ist die medizinische Versorgung sehr schlecht und auch meine Mutter war häufig krank. Ich wollte schon immer anderen Menschen helfen, sie unterstützen“, begründet Oumar seine Motivation. Ein wichtiger Faktor für den erfolgreichen Verlauf ist für Mario Löblein, Stellvertretender Pflegedirektor, die Arbeit der GESA: „BiJu ist ein sehr wichtiges Projekt mit dem Alleinstellungsmerkmal, dass die Jugendlichen nicht nur in eine Ausbildung hereinvermittelt werden, sondern eine auch darüber hinausgehende Betreuung erhalten.“

Wuppertaler Jugendamt sieht Kontinuität als wichtigen Faktor

Durch die kontinuierliche Begleitung von BiJu ist sichergestellt, dass ein wiederholter Neuaufbau des Vertrauensverhältnisses verhindert wird, was der Integration sehr zuträglich ist. „Die Mitarbeiter der GESA verfügen über gute Kontakte zur Agentur für Arbeit und zum Jobcenter. Das ist eine große Hilfe, wenn die Jugendlichen – mitunter aufgrund der Volljährigkeit – in andere Hilfesysteme übergeleitet werden müssen. Ein reibungsloser Übergang zwischen den einzelnen Systemen ist für die Jugendlichen sehr wichtig“, so Winfried Schilke, Mitarbeiter im Grundsatzreferat des Jugendamts.

BiJu - Integrationsprojekt - Cronenberger Werkzeughersteller - P. F. FREUND & CIE. GmbH
Mitarbeiter der GESA zu Besuch bei P. F. FREUND & CIE. GmbH

Zahlen, Daten, Fakten zu BiJu (Bildungscoaching für Jugendliche mit Fluchthintergrund)

Seit Beginn des Projekts am 1. Februar 2017 haben 82 Jugendliche von BiJu profitiert. Das Durchschnittsalter beträgt 19,5 Jahre. Aktuell werden mit Stand April 2019 im Rahmen von BiJu 50 junge Erwachsene betreut. Die Vermittlungsquote in Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung beträgt rund 24 Prozent. Aufgrund des Projekterfolgs wurden die Teilnahmeplätze von anfangs 12 schrittweise erweitert. Über 60 Praktika wurden bisher in den 50 partizipierenden Unternehmen aus Wuppertal und Umgebung absolviert.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Reportage.

Bürgerbudget 2019 – Eure Stimme für W.A.V.E.

Auch die GESA ist mit einem Projekt beim Bürgerbudget 2019 vertreten. Noch bis zum 21. April kann für unser Projekt „W.A.V.E. (Wiedereinstieg in das Arbeitsleben nach Verlust des Partners)“ abgestimmt werden. Die beliebtesten 100 Ideen gelangen in die nächste Runde und werden in einer Bürgerwerkstatt weiter diskutiert.

 „W.A.V.E.“ bietet Unterstützung nach einem Verlust des Partners

Ziel ist die Stabilisierung der finanziellen Situation und die (Re-)Integration in den Arbeitsmarkt. Niemand soll durch den Verlust des Partners – sei es durch Trennung oder Tod – in Armut abrutschen.

Unser Projekt: W.A.V.E. – Hier abstimmen

Mehr Informationen zum Bürgerbudget: Spielregeln des Bürgerbudgets 2019

Wupperputz 2019 – Ein sonniger Social Day

Nachdem der Wupperputz im vergangenen Jahr aus Witterungsgründen ausfallen musste, war die Motivation dieses Jahr besonders groß: Gemeinsam krempelten Mitarbeiter des GESA Unternehmensverbundes die Ärmel hoch und beteiligten sich im Rahmen eines Social Days am Wupperputz 2019 – darunter auch einige Teilnehmer des Projekts “UFER” Mit vereinten Kräften wurde ein Abschnitt entlang der Hünefeldstraße gesäubert und einige Kuriositäten aus der Wupper gefischt, die da ganz bestimmt nicht hingehörten. Live-Musik und eine orientalische Linsensuppe boten nach getaner Arbeit in der Gesamtschule Barmen den idealen Abschluss eines rundum gelungenen Tages.

Impressionen des Tages:

Teilnehmer des Projekts UFER haben ein LKW-Netz entdeckt – leider tief im Ufer der Wupper vergraben.
Ein paar nasse Füße später konnte das Netz doch noch entfernt werden.
Allerhand Kuriositäten wurden aus der Wupper gezogen.

 

Bei der anschließenden “Putz-Party” in der Gesamtschule Barmen begrüßten wir die Wuppertaler mit unserem GESA-Infostand.

Neues Projekt „WofA“: Hilfe bei der Wohnungssuche

Ehrenamtliche Wohnpaten unterstützen Alleinerziehende

Ein neues Projekt der GESA gGmbH unterstützt Alleinerziehende durch ehrenamtliche Wohnpaten bei Wohnungsangelegenheiten. Ein-Eltern-Familien erhalten unter anderem Unterstützung bei der Kontaktaufnahme zu Vermietern, bei Besichtigungen oder der Planung eines Umzugs. Fester Bestandteil des Projekts „WofA“ (Wohnraum für Alleinerziehende) ist eine Vortragsreihe zu Mietangelegenheiten im Barmer Beratungs-Café Rat&Tat. Zum Auftakt informierte Claus O. Deese, Vorsitzender des Mieterschutzbundes, die Teilnehmerinnen über die Grundlagen zum Mietverhältnis. Weitere Vorträge, deren Teilnahme kostenlos ist, folgen.

Wuppertaler Wohnungsmarkt: Hoher Bedarf, wenig Platz

In Wuppertal entstehen jährlich nicht mehr als 250 bis 350 Wohneinheiten: Zu wenig, um dem Bedarf zu begegnen, denn Wuppertal ist aufgrund des Zuzugs und einer steigenden Geburtenrate eine wachsende Stadt. Zwar wirkt der städtische Wohnungsmarkt im bundesweiten Vergleich relativ positiv, trotzdem zeichnet sich langfristig ein Wohnungsnotstand ab. Zu spüren bekommen das als erstes Menschen, die aufgrund einer schwierigen Lebenssituation mit der Konkurrenz am Markt nicht mithalten können. An diesem Hebelpunkt setzt WofA an, um Probleme und Hemmnisse durch Beratung und Unterstützung auszugleichen. Jeder Wuppertaler besitzt das Recht auf menschenwürdigen Wohnraum.

Workshops zu Mietangelegenheiten bieten Orientierung

Welche Details sind beim Abschluss eines Mietvertrags wichtig? Worauf muss ich achten, wenn der Partner die gemeinsame Wohnung verlässt? Welche Rechte und Pflichten gehen mit einem Haustier einher? Anhand konkreter Beispiele lernen Teilnehmer die Hürden und Fallstricke von Mietverträgen kennen. Diskussionen und persönliche Erfahrungen ergänzen die Workshops und bieten allen Teilnehmern die Möglichkeit, eigene Fragen und Wünsche einzubringen. Claus O. Deese vom Mieterschutzbund betont die Relevanz von Projekten wie WofA: „Mieter besitzen nur eine kleine Lobby. Deshalb ist vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen davon auszugehen, dass Beratungen und Angebote dieser Art an Bedeutung gewinnen werden.“

Informationen zur Teilnahme

Am Projekt können alleinerziehende Männer und Frauen aus dem Raum Wuppertal sowie Personen, die sich gerade in Trennung befinden, teilnehmen. Das Projekt wird aus Mitteln des Programms „Fairer Wohnraum für Alle“ des Diakonischen Werks Rheinland-Westfalen-Lippe gefördert.

Eine Teilnahme ist kostenlos, um vorherige Anmeldung wird gebeten. Die Vortragsreihe wird Anfang Juni zum Thema „Nebenkostenabrechnung“ fortgesetzt.

Weitere Informationen und Kontaktdaten in unserer Projektliste: WofA

„Werkstattjahr”: Wupperpatenschaft der GESA

Im Laufe der Unternehmensgeschichte hat sich die GESA über mehre Standorte in Wuppertal verteilt. Das Herz des Verbunds liegt allerdings in der Hünefeldstraße direkt an der Wupper. Gemeinsam mit jugendlichen Teilnehmern des „Werkstattjahrs“ stellen sich Mitarbeiter der GESA dort der Verschmutzung entgegen.

“Werkstattjahr” bietet Raum zur Entwicklung

Im „Werkstattjahr“ erhalten Jugendliche eine Möglichkeit, Talente zu entdecken, handwerkliche Fähigkeiten zu entwickeln und in der Herstellung nachhaltiger Upcycling-Produkte direkt zu erproben. In diesem Lernprozess ist die neue Rolle als Wupperpate eine perfekte Ergänzung.

Mehr Informationen über das Werkstattjahr: Unsere Projektliste

Weitere Wupperpaten kennenlernen: Neue Ufer Wuppertal e.V.

Die Grüntal fördert die Ersthelfer von Morgen

Mit einer Spende unterstützt unser Schwesterunternehmen Grüntal den „Förderverein Freunde und Förderer des Rettungshubschraubers Christoph 9. e.V.“ Von dem Geld werden für 50 Wuppertaler Grundschüler Erste-Hilfe-Lehrbücher angeschafft.

Die altersgerecht aufbereiteten Mal- und Arbeitsbücher vermitteln den Kindern Fähigkeiten, bei Notfällen Erste Hilfe leisten zu können. Spielerisch lernen die Kinder der dritten und vierten Klasse, wie sie Schnitt- und Brandwunden versorgen, Beulen kühlen oder einfach Hilfe holen. Mit der Bereitstellung der Materialien leisten wir einen wichtigen Beitrag, um „die Ersthelfer von Morgen“ für Erste Hilfe zu begeistern. Die Grüntal und alle weiteren Unternehmen der GESA Stiftung sind dem diakonischen Wertehorizont verpflichtet, mit dessen Anspruch dieses Projekt perfekt einhergeht.

Freunde und Förderer des Rettungshubschraubers “Christoph 9” e.V.

Wir bedanken uns bei den Freunden und Förderern des Rettungshubschraubers Christoph 9 für diese tolle Initiative. Bereits seit über 40 Jahren kommt Christoph 9 in Duisburg und weit darüber hinaus bei Schwerkranken und -verletzten zum Einsatz. Oft haben am Notfallort bereits Laien Erste Hilfe geleistet und damit eine wesentliche Grundlage dafür geschaffen, dass der Notarzt mit gutem Erfolg helfen kann. Nun leisten wir als Grüntal und als Unternehmensverbund einen Beitrag dazu, die nächste Generation der Ersthelfer zu schulen.

Insgesamt werden etwa 1.000 Exemplare dank der Sponsoren kostenlos an Grundschulen verteilt. Das Lehrbuch wird durch den K&L Verlag herausgegeben.

Weitere Informationen zum Förderprojekt unter Christoph 9 und K&L Verlag.

Kinder stärken – Zukunft sichern: Quartiersprojekt „POWER“ ist erfolgreich angelaufen

„Wie kann ich meine Zukunft gestalten?“, „Wie kann ich eine Perspektive entwickeln?“, „Wie kann ich Berufstätigkeit und Kinder miteinander vereinbaren?“: Fragen dieser Art beschäftigen erwerbslose Mütter, unabhängig davon, ob alleinerziehend oder nicht.

Viele von ihnen befinden sich in einer herausfordernden Lebenssituation, die sie daran hindert, eine stabile Basis aufzubauen. Mit „POWER“ (Perspektiven für Oberbarmen – Wichlinghausen – Entwicklung von Resilienz) startete im Dezember 2018 ein neues Projekt des Wuppertaler Sozialträgers Gesa und des Jobcenters Wuppertal, das in schwierigen Phasen Unterstützung und Beratung bietet. Nun werden erste Erfolge sichtbar.

Aufsuchend und beratend im Quartier unterwegs

Mitarbeiterinnen der Gesa helfen den Müttern direkt vor Ort im Quartier Oberbarmen, Wichlinghausen und Hilgershöhe: Von der individuellen Berufsberatung über Informationen zu Qualifizierungsangeboten bis hin zur Stärkung der Selbstorganisation – die vier Pädagoginnen des Projekts stehen den Müttern in allen Bereichen unterstützend zur Seite. Um den Müttern eine große Flexibilität bieten zu können, sind die pädagogischen Fachkräfte nicht nur in den Räumlichkeiten der Gesa anzutreffen, sondern bieten auch offene Beratungen im Quartier an. So sind sie im Café Berlin, im Berliner Plätzchen, in verschiedenen Kindergärten sowie Schulen präsent.

Workshops an Schulen stärken das Selbstvertrauen der Kinder und Jugendlichen

Um die Kinder und Jugendlichen des Projektgebiets zu erreichen,  führen die Mitarbeiterinnen der Gesa in verschiedenen Schulen Workshops durch. So auch in der neunten Klasse der Helene-Stöcker-Schule. Gemeinsam mit den Pädagoginnen Jana Krell und Caroline Stücker erarbeiteten die Jugendlichen individuelle Zukunftsperspektiven, identifizierten die dafür nötigen Ressourcen und stärkten ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber herausfordernden Lebenssituationen.

Und das kommt bei den Schülern gut an, denn häufig wird eine spielerische Herangehensweise an schwierige Themen gewählt, die den Schülern sogar Freude bereitet. Manchmal schlagen die Jugendlichen aber auch nachdenkliche Töne an: „Eine Stunde war besonders schwierig für mich, weil alte Erinnerungen hochkamen. Aber der Unterricht hat mir geholfen, damit umzugehen“, so ein Schüler der Helene-Stöcker-Schule. Die Pädagoginnen Stücker und Krell freuen sich, den Schülern etwas Wichtiges beigebracht zu haben: „Es ist schön zu sehen, wie die Schülerinnen und Schüler lernen, Stress und private Probleme zu reflektieren und eigene Wege finden, damit besser umzugehen.“

Zukunftsworkshops zeigen Schülern berufliche Perspektiven

Neben der Beratung während der Schulzeit ergänzen sogenannte Zukunftsworkshops in den Ferien das Projekt. In den kommenden Osterferien erhalten Jugendliche im Alter von 15 bis 20 Jahren die Chance, im Zukunftsworkshop eigene Interessen aufzudecken und berufliche Perspektiven zu entwickeln. Außerhalb von Schulen ist das Team von POWER regelmäßig auf Straßen- und Nachbarschaftsfesten im Quartier anzutreffen, so auch beim Frühlingsfest am 18. Mai auf der Hilgershöhe.

Das Projekt erhält finanzielle Unterstützung des europäischen Sozialfonds und des Jobcenters Wuppertal.

Alle Angebote von POWER sind leicht zugänglich, kostenfrei und freiwillig.

Mehr Informationen und Kontaktdaten unter POWER

UFER – Ein Beitrag für ein schöneres Wuppertal

Unsere Mitarbeiter des Projekts UFER freuen sich über ein Lob des Heidter Bürgervereins. Im vergangenen Sommer investierten zehn angehende Maler und Lackierer gemeinsam mit ihrem Ausbilder Maik Dürrer rund 600 Arbeitsstunden in die Restauration eines historischen Geländers. Zahlreiche Arbeitsschritte waren notwendig, um das Geländer im Wuppertaler Wohnquartier Heidt im Stadtbezirk Heckinghausen wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Eine Entrostung und vier neue Schutzanstriche später waren alle Beteiligten mit dem Ergebnis zufrieden. Es war bereits der zweite Auftrag, den die GESA für den Heidter Bürgerverein ausführen durfte: Schon vor einigen Jahren erhielt ein Geländer in Heidt einen neuen Anstrich durch Mitarbeitende des Projekts UFER.

Die gesamte Geschichte über den Einsatz gibt es im „Heidter Blättchen“ zu entdecken: Weiterlesen als PDF (Seite 37)

Mehr Informationen über UFER sind hier abrufbar: Weiterlesen

Petition zur Fortführung der Berufseinstiegsbegleitung

Die „Berufseinstiegsbegleitung“ ist in Gefahr! Für einen Erhalt ab dem Schuljahr 2019/2020 muss schnellstmöglich die Kofinanzierung sichergestellt werden. Die Bundesagenturen für Arbeit haben entsprechende Mittel eingeplant und warten nur noch auf eine Zusage der Kofinanzierung. Im Regelfall wird diese durch die Bundesländer sichergestellt. Für eine ordnungsgemäße Fortführung der Berufseinstiegsbegleitung ist bereits Anfang April 2019 eine Ausschreibung notwendig. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern hat sich das Land NRW noch nicht zur Fortführung dieser Maßnahme entschlossen, obwohl frühzeitig auf die Problematik hingewiesen wurde. Das überrascht vor dem Hintergrund, dass die Landesregierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der SPD bereits im April 2018 die Berufseinstiegsbegleitung selbst als wichtige und erfolgreiche Maßnahme bezeichnet hatte.

Die Berufseinstiegsbegleitung ist ein bundesweites Instrument zur Förderung benachteiligter Schülerinnen und Schüler. Seit 2012 ist dieses Instrument fest als Förderinstrument im Bundessozialgesetzbuch verankert. Jährlich profitieren deutschlandweit rund 32.000 Schülerinnen und Schüler an 3.000 Schulen von diesem Projekt.

50 Prozent der notwendigen Mittel stammen von der Bundesagentur für Arbeit. Die restliche Finanzierung geschah bisher aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Diese Quelle der Kofinanzierung ist allerdings nur bis zum Schuljahresende 2018/2019 sichergestellt. Nun muss überlegt werden, wie die Kofinanzierung zukünftig gestaltet werden kann.

Unverzichtbares Förderinstrument

Die Berufseinstiegsbegleitung ist mittlerweile ein unverzichtbares Förderinstrument: Im bundesweiten Förderspektrum ist sie neben den Berufsorientierungsmaßnahmen das einzige Instrument, das frühzeitig in der Schule ansetzt und Jugendliche bei dem Übergang von der Schule in die Ausbildung über einen längeren Zeitraum unterstützt. Neben der klassischen Berufsberatung erhalten die Schülerinnen und Schüler auch individuelle Betreuung bei sozialen oder familiären Problemen. „Gerade für benachteiligte Kinder mit familiären Problemen, die zu Hause wenig Aufmerksamkeit erhalten, ist die Berufseinstiegsbegleitung wichtig“, so Jan-Christoph Weber, Pädagogischer Betreuer der GESA. „Wir trainieren mit den Jugendlichen nicht nur Bewerbungsgespräche, sondern vermitteln auch moralische und ethische Werte.“

Die Wirksamkeit der Berufseinstiegsbegleitung wurde bereits in einem umfangreichen Forschungsbericht des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales nachgewiesen. Das deckt sich mit den Erfahrungen der GESA, die mit „BerEb“ und „BerEb-BK“ ebenfalls Projekte der Berufseinstiegsbegleitung durchführt. Rasmus Tegethoff, Fachbereichsleiter der Berufsvorbereitung und -Ausbildung, zieht das Fazit: „Zum größten Teil erreichen unsere teilnehmenden Jugendlichen einen Schulabschluss, werden in eine Ausbildung vermittelt oder nutzen die Möglichkeit eines Bundesfreiwilligendienstes. Wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden.“

Nachhaltigkeit

Kaum ein Begriff ist in den vergangenen Jahren so stark in den Fokus politischen Handelns gerückt wie der Begriff der „Nachhaltigkeit“. Ursprünglich stammt der Begriff aus der Forstwirtschaft und beschrieb das Prinzip, nicht mehr Bäume zu fällen, als auch nachwachsen. Mittlerweile gilt Nachhaltigkeit als allgemeines Sinnbild für eine zukunftsfähige – nachhaltige – Entwicklung des Menschen und seiner Umwelt. Auch im Vokabular der Landesregierung NRW ist der Begriff präsent. Unter anderem wird in der Nachhaltigkeitsstrategie NRW „Bildung“ als ein wichtiger Ansatz für nachhaltige Entwicklung identifiziert und richtigerweise zu einem Leitprinzip des politischen Handelns der Landesregierung erklärt. In dieses Prinzip fügt sich die Berufseinstiegsbegleitung wunderbar ein. Sie setzt mit ihrer Arbeit an, bevor „das Kind in den Brunnen gefallen ist“. Die öffentlichen Kassen sparen durch die Berufseinstiegsbegleitung ein Vielfaches der Kosten ein, die anfallen würden, wenn ein junger Erwachsener die Schule ohne Abschluss und beruflicher Perspektive verlässt. Die Berufseinstiegsbegleitung ist ein Idealbeispiel für nachhaltiges politisches Handeln – und bleibt das auch hoffentlich weiterhin.

Fachkräftemangel

Zusätzliche Brisanz erhält diese Erkenntnis vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels. Laut einer Studie der Industrie- und Handelskammern in NRW wird sich die Lage in den nächsten Jahren drastisch verschärfen. Ende des kommenden Jahrzehnts werden in NRW rund 740.000 Fachkräfte fehlen. Bereits heute bewerten 61 Prozent der mittelständischen Unternehmen den Fachkräftemangel als Geschäftsrisiko. Eine Ursache ist der demografische Wandel: Immer mehr Menschen verabschieden sich in den Ruhestand, während immer weniger Menschen in den Arbeitsmarkt nachrücken. Nordrhein-Westfalen besitzt daher eigentlich gar keine ausreichenden Ressourcen, um auf die Fachkräfte zu verzichten, die aus berufseinstiegsbegleitende Projekten hervorgehen. Deutschland wird die Jugendlichen, die aufgrund mangelnder Chancen und Betreuung ohne Schulabschluss und Perspektiven in den Arbeitsmarkt entlassen werden, in den kommenden Jahren schmerzlich vermissen.

Deshalb bitten wir Sie um Unterstützung: Mit Ihrer Unterschrift unterstreichen Sie die Notwendigkeit der Berufseinstiegsbegleitung: Hier geht es zur Petition